Erste Grüße aus Kenia

Ungefähr abends um 10Uhr sind wir alle in unserer Unterkunft angekommen. Wie sich am nächsten Morgen herausstellte, werden wir für diese Woche in einem Kloster leben. Aber ausgenommen davon, dass wir uns draußen immer leise verhalten mussten, haben wir davon nicht allzu viel mitbekommen. Gestern allerdings habe ich der Kapelle Gesang gehört und war total beeindruck. Das klang echt ziemlich schön, also habe ich draußen dem Gesang gelauscht! Zwei Männer haben mir dann gesagt, dass ich einfach mal rein gehen kann, wenn ich  mag. Das habe ich dann auch gemacht und es war echt toll. Sie haben dann zwar nur noch zwei Lieder gesungen, aber es hat sich trotzdem sehr gelohnt.

 

Okay, erzähle ich euch mal davon, wie wir die ganzen Tage bis jetzt so verbracht haben: Morgens um 08:30 Uhr gab es immer Frühstück und danach ging es direkt weiter zu unserer Kiswahili lesson. Leider habe ich davon nicht ganz so viel mitgenommen, das ging alles doch sehr schnell mit der Grammatik und so ;) Aber wir haben ja alle fleißig mit geschrieben, das heißt, wenn ich mich nochmal hinsetzte und mir das genau anschaue wird das schon. Mittagessen gab es dann um 12:30 Uhr. Um 2 Uhr ging es dann weiter mit anderen Seminaren über Stereotypen, relationships, Sicherheit und so einem Kram. Diese Seminare gingen dann auch immer bis zu dem Abendessen, also bis 18:00 oder 18:30 Uhr. Wir hatten also einen sehr vollen Plan.

 

An dem zweiten Tag sind wir mit dem Matatu zur Mall gefahren, haben dort eine Sim-Karte gekauft und Geld gewechselt. Einmal waren wir auch in Nairobi, also mitten in der Stadt, von der wir leider auch nicht ganz so viel gesehen haben, aber wir werden ja nicht das letzte Mal dort gewesen sein. Das, was wir gesehen haben, hat mich auf jeden Fall sehr beeindruckt! Super viele Leute und Autos, jeder fährt so wie er will und hält sich auch nur so halb an Straßenzeichen, wie zum Beispiel Ampeln. Außerdem ist Nairobi, wie ich bis jetzt finde, eine sehr schöne Stadt.

 

Mir gefällt es bis jetzt in Kenia super gut. Ich bin sehr froh darüber, hier sein zu dürfen. :) Hab zwar hauptsächlich das Kloster gesehen, aber da war es ja auch sehr schön. :) Es haben sich in der kurzen Zeit sogar richtige Traditionen entwickelt  :D Clara ist jeden Morgen zu mir ins Zimmer gekommen und hat mich geweckt. Das war sehr gut, sonst hätte ich bestimmt immer verschlafen :D Es gab nämlich auch nur Einzelzimmer  :/ Wobei Clara und ich eh die ganze Zeit auf einem Zimmer verbracht haben :) Die zweite Tradition, die sich gebildet hat, ist, dass Ole und ich beim Mittagessen immer den ersten Löffel des Essens sehr stark mit einem schon relativ scharfen Chilliepulver gewürzt haben. Das war auch witzig. Am Anfang haben wir uns immer weiter gesteigert, aber irgendwann sind wir bei einer gewissen Portion hängen geblieben. Am Abend haben Clara und ich uns immer eine heiße Schokolade gemacht und sind eine Runde durch den Klostergarten gelaufen. Das war auch wirklich schön :) Danach haben wir uns dann noch zusammen in mein Zimmer unter das Moskitonetz gesetzt, Musik gehört, mit einander gesprochen, viel gelacht und unseren Tag notiert. Einmal sind Clara und ich mit unserer heißen Schokolade auch mittags durch den Regen gelaufen und haben auf unserem Weg vier Affen gesehen die über den Weg uns dann in einen Baum gesprungen sind. Das war richtig cool! Wie haben uns voll gefreut.

 

Den letzten gemeinsamen Abend haben wir so verbracht, dass jedes Land (Also Kenia, Finnland, USA und Deutschland) ein Gericht gekocht hat und wir uns dann schön zusammen  gesetzt und das Essen genossen haben. An dem Abend hat Mercy mir gesagt, dass die Familie, die mich aufnehmen wollte, kurzfristig abgesagt hat und ich jetzt in eine andere komme. Das hat natürlich eigentlich nichts geändert, da ich meine "alte Gastfamilie" so wie so noch nicht kannte. Das einzige, worüber ich mir jetzt Gedanken mache, ist, wie ich die Gastgeschenke aufteile :) Aber dafür finde ich schon eine Lösung. Und es ist etwas blöd, dass ich meinen ganzen Kram immer noch nicht auspacken kann. Aber ich will mich nicht beschweren.

 

Das Haus und mein Zimmer sind echt wunderschön! Mit ganz viel Holz und wirklich groß. Mal schauen, wie lange ich hier bleiben werde.

 

Der erste Tag in der Gastfamilie ist jetzt auch schon vorbei und es fühlt sich tatsächlich nicht so an, als wäre ich heute Morgen erst angekommen. Ich wurde sehr freundlich von allen empfangen und kurz nachdem ich angekommen bin, bin ich mit meiner Gastmama und meiner Gastschwester in einen Gottesdienst gegangen. Die Musik dort war sehr beeindruckend, der Gottesdienst auch sehr lang und durchaus sehr gut besucht. Nach dem Gottesdienst wurde ich anderen Leuten direkt mit "das ist meine neue Schwester" vorgestellt. Mein Gastbruder, der ein Jahr älter ist als ich, und ich haben dann die Zeit totgeschlagen, bis er sich mit seinen Freunden zum Fußball trifft. Es hieß um 15 Uhr wollen sich sich treffen, also waren wir um 15:30 Uhr dort. Der erste ist dann um 16:30 gekommen und um 18 Uhr haben sie dann auch angefangen zu spielen. Tja, das ist wohl die Kenianische Zeit. Aber ich glaube, daran kann ich mich schnell gewöhnen. :) Circa um 20 Uhr sind wir dann Heim gefahren, die Sonne geht nämlich schon um 19 Uhr unter und dann war es auch echt kalt.

 

Ja... jetzt habe ich meinen ersten Blogeintrag geschrieben, über den ihr euch hoffentlich freut - Henrik und Paula haben ja schon gedrängt, dass ich endlich mal was schreiben soll :D Also: et voila hier ist er! (Fast extra für euch ;D)

 

 

PS: Falls ihr denkt hier ist es heiß, oder sehr warm... das Wetter bei euch war vermutlich die letzte Woche besser als hier. Zumindest ein paar Tage lang. Wir sind alle in Jeans und Pulli rumgelaufen. :) Aber es ist hier ja auch "Winter".

Und das mit dem englischen Denken geht super schnell. Teilweise denke ich auch schon in Englisch, obwohl ich noch so viel deutsch gehört uns gesprochen habe. Total verrückt!

 

PPS: Den Text habe ich am Samstag geschrieben, also am 02.09.2017 :)